Deutsche und indische Jugendliche fordern mehr Einsatz für Klimaschutz
Jeder Einzelne kann seinen Teil zum Klimaschutz beitragen. Denn wenn alle sich beteiligen, kann etwas Großes daraus werden, zu diesem Ergebnis kamen Jugendliche im deutsch indischen Klimacamp von Don Bosco macht Schule im Vorfeld des Globalen Klimastreiks am 15. September.
Fünf Tage lang hatten sich 15 Jugendliche aus Deutschland und Indien in der Don Bosco Jugendbildungsstätte Jünkerath in der Eifel getroffen, um ihre Vision von einer klimagerechteren Welt und konkrete Vorschläge für die Umsetzung zu entwickeln.
Viele seien der Meinung, es ändere nichts am Weltklima, wenn sie auf Flüge, Autofahren oder Fleischkonsum verzichten. „Wenn alle so denken, dann passiert gar nichts! Aber es ist umgekehrt: Wenn alle ihren kleinen Teil leisten, wird etwas Großes daraus!“, betont die 23jährige Lucie Schüssler aus Bonn.
Priviligierte Perspektive
Charlotte Pärnt hat durch das Klimacamp neue Perspektiven bekommen: Deutsche Maßstäbe funktionieren nicht überall: „Wir gucken in Deutschland aus einer sehr privilegierten Situation auf den Klimawandel“, so die 19jährige Berlinerin.
Zum Klimacamp gehörte auch der regelmäßige Austausch mit Schülerinnen und Schülern, die in Indien Don Bosco Schulen besuchen. Regelmäßig haben sich die Gruppen per Zoom getroffen. “Uns war wichtig die Perspektive aus dem globalen Süden einzubringen“, sagt Claudia Steiner, Bildungsreferentin von Don Bosco macht Schule.
„Vor 10-20 Jahren galt unsere Region als kühl. Menschen aus ganz Indien haben bei uns Urlaub gemacht, weil es so grün und ruhig war“, erzählt der 15-jährige Vishwajith Gowrishankar aus dem südindischen Coimbatore. „Mittlerweile hat sich bei uns Industrie angesiedelt und es wird immer heißer. manchmal steigt die Temperatur auf 45 Grad.“
Folgen des Klimawandels in Indien
Indien bekommt die Auswirkungen des Klimawandels schon lange zu spüren: Schwere Überschwemmungen und Hitzeperioden vernichten Ernten und stürzen Bauern in Armut. Dabei hat das Land kaum zur globalen Erderwärmung beigetragen.
Für den Schüler Hannes Ott aus dem bayrischen Amorbach steht fest: Er will nach dem Camp mit kleinen Dingen seine eigenen Routinen verändern: „Wasser sparen. Kalt duschen, um Energie zu sparen und Rad fahren. Und der 18-Jährige will sein Umfeld motivieren, das auch zu tun. „Mein Motto ist: Ich möchte die Welt besser verlassen, als ich gekommen bin.“
Das Klimacamp war Teil des Projektes „Welt.Klima.Challenge“
Welt.Klima.Challenge wird von ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.