Seit der Corona Pandemie bewerben sich immer weniger junge Menschen für ein Freiwilligenjahr im In-und Ausland. Die jungen Frauen und Männer wollen sich nicht mehr für ein Jahr binden und blicken ängstlicher in die Zukunft als vor der Pandemie.
„Wir erleben bei den Freiwilligen mehr Ängste und Belastungen. Viele trauen sich einen Auslandsaufenthalt gar nicht mehr zu“, sagt Ulla Fricke von Don Bosco Volunteers. Das Thema „Mentale Gesundheit“ nehme einen größeren Raum ein. „Deutlich mehr Jugendliche haben eine Therapie gemacht, leiden unter Depressionen oder psychischen Belastungen“, so Fricke weiter. Es sei zudem schwierig, verbindliche Zusagen für ein Jahr zu erhalten.
Diese Entwicklung sei besorgniserregend. „Der Blick über den eigenen kulturellen Tellerrand ist unglaublich bereichernd und prägt das ganze Leben. Das melden uns unsere Freiwilligen immer wieder zurück – teils noch Jahre nach ihrer Zeit im Ausland, aber auch in unserem inländischen Dienst.“
Die von der Bundesregierung geplanten Kürzungen für 2024 bei den Freiwilligendiensten seien ein völlig falsches Signal. „Es suggeriert den jungen Menschen, dass ihr Engagement für die Gesellschaft nicht länger gefragt ist.“ Die Sorge sei groß, dass auch der Auslandsfreiwilligendienst von Kürzungen nicht verschont bliebe.
Fast 75 Millionen Euro weniger sollen in den nächsten beiden Haushaltsjahren zur Finanzierung von inländischen Freiwilligendiensten fließen. Das bedeutet jede dritte Freiwilligenstelle wird nicht mehr finanziert.
Seit mehr als 25 Jahren werden Don Bosco Volunteers ins Ausland entsendet - von Bonn und Benediktbeuern aus. Die jungen Freiwilligen aus Deutschland helfen bei der Hausaufgaben- und Nachmittagsbetreuung, assistieren im Unterricht und gestalten Freizeitangebote.
Die Freiwilligen werden gründlich auf ihr Auslandsjahr vorbereitet und begleitet. Das zertifizierte Programm wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.